Blutegel - eine weltweit anerkannte Therapie
Bei der Therapie mit dem medizinischen Blutegel, Hirudo medicinalis, handelt es sich um ein althergebrachtes, seit vielen Jahrhunderten erprobtes, hochwirksames Therapieverfahren.
Die rekonstruktive Chirurgie hat die sensiblen Blutsauger in den 80er Jahren wiederentdeckt, als das abgerissene Ohr eines kleinen Jungen nur durch ihre Hilfe wieder anwachsen konnte. Seitdem erleben sie eine Renaissance in der Heilkunst.
Das Geheimnis des Erfolges der Behandlung mit Blutegeln liegt im Speichelsekret der Tiere.
Aus der langen Geschichte der klinischen Praxis und modernen Laboruntersuchungen zur Heilwirkung der Blutegel wissen wir, dass die Blutegeltherapie:
Durch den Einfluss auf die Innenwand von Blutgefäßen und auf bestimmte Blutkörperchen kann einer Blutverklumpung (Thrombose) vorgebeugt werden.
Bestehende Blutklümpchen können sich auflösen. Häufig wird nach der Egelbehandlung eine schmerzlindernde Wirkung beobachtet. Blutegel können den menschlichen Körper entwässern und entgiften. Jede Egelbehandlung ist ein kleiner Blutverlust, der von unserem Körper mit einer angeregten Neubildung von Blut beantwortet wird. Saugmenge ca. 10–15 ml, Nachblutung ca. 20–40 ml. Diese Neubildung ist ein sehr gutes Training für das Knochenmark.
Mit Blutegeln lassen sich ganz unterschiedliche Beschwerden lindern. Hierzu zählen u.a.
Kontraindikationen/Gegenanzeigen:
Marcumar-eingestellte Patienten, immunsupprimierte Menschen (z. B. Krebs, HIV), Menschen mit Blutgerinnungsstörungen wie Hämophilie (Bluterkrankheit) oder Thrombozytopenie, Anämie (Blutarmut) bzw. einem Hämoglobinwert unter 11 g/dl und Schwangere können leider keine Behandlung mit Blutegeln in Anspruch nehmen! Auch bei Magenschleimhautentzündung mit Schleimhautdefekten, Magen-/Darmblutungen, Magengeschwüren, als auch bei schweren Immundefekten oder medikamentöser Unterdrückung des Immunsystems, bei grippalem Infekt und während der Menstruation ist eine Blutegelbehandlung kontraindiziert!
Die Blutegelbehandlung dauert ca. 1 bis 2 Stunden.
Sie sollten bequeme, weite Kleidung tragen (die auch theoretisch verschmutzen könnte). Zu Beginn der Saugphase entsteht ein leichtes Ziehen. Innerhalb einiger Minuten lässt es nach.
Gleichzeitig spritzen die Blutegel ein Sekret, die Saliva (Speichel), in den Körper ein, welches eine Fülle von Wirkstoffen enthält.
Die Blutegel bleiben während des gesamten Saugvorganges an einer Stelle sitzen. Erst wenn die Tiere satt sind, lassen sie los. Ein dicker Verband saugt das aus der Wunde sickernde Blut auf. Nach einigen Stunden muss der Verband evtl. zu Hause gewechselt werden.