Ernährungstherapie nach
Hildegard von Bingen
Schon der griechische Arzt Hippokrates sagte:
„Eure Lebensmittel sollen Eure Heilmittel und Eure Heilmittel sollen Eure Lebensmittel sein.“
Die Ernährung nimmt in Hildegards naturkundlichem Kompendium einen hohen Stellenwert ein. Sie setzt Lebensmittel als Heilmittel ein und zeigt damit eine interessante Parallele zur chinesischen Ernährungslehre. Über unsere Lebensmittel beziehen wir unsere Energie und je besser die Qualität ist, um so mehr dankt uns dies unser Körper, unser Geist und unsere Seele.
Hildegards Ernährungshinweise
basieren auf:
Subtilität (Heilwert der Lebensmittel)
Viriditas (Grünkraft/Lebensenergie)
Discretio (Maßhalten)
Dinkel, Fenchel und Edelkastanie sowie in Vergessenheit geratene Gewürze wie Galgant (entkrampft), Bertram (kräftigt) und Quendel (reinigt) sind für sie neben rund 100 anderen Stoffen Grundnahrungsmittel. Dinkel empfiehlt sie als Allzwecknahrung, der in jeglicher Form konsumiert werden kann. Er liefert uns alle wichtigen Nährstoffe.
Die „guten alten“ Lebensmittel verdienen weit größere Beachtung, denn in ihnen steckt eine große Heilkraft:
- Beifuß regt die Drüsen an (als Tee oder Gewürz)
- Edelkastanien stärken den Magen, die Leber und die Milz
- Fenchel macht fröhlich, gute Verdauung, macht Augen klar, guten Körper-/Mundgeruch
- Gewürznelke unterdrückt und vermindert die Wassersucht und die Betäubung im Kopf
- Kubebenpfeffer macht froh und den Verstand klar
- Petersilie entwässert, roh besser als gekocht
- Rote Rüben helfen bei Hautproblemen und Lebererkrankungen
- Salbei wirkt entzündungshemmend (als Tee) und reinigend, wirkt Mundgeruch entgegen
- Schafgarbe als Tee und Gewürz drüsenanregend, entzündungshemmend, fördert Wundheilung
- Muskatnuss reinigt die Sinne, bringt gute Stimmung, vermindert schädliche Säfte, kräftigt
- Mutterkümmel entschleimt, sorgt für gute Verdauung bei schwer verdaulichen Speisen
- Ysop reinigt Leber und Lunge (soll mitgekocht werden mit Fleisch oder Schmalz)
- Zimt mildert üble Säfte, macht warm
- Zwiebeln (nur gekocht) bei Fieber, Gicht, Rheuma (nicht für Magenkranke geeignet)
Einmal pro Jahr soll sich jeder einer mindestens einwöchigen Fastenkur unterziehen, um sich körperlich und seelisch zu entgiften. Zuvor muss ein Arzt konsultiert werden.